Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden weltweit. Sie können akut auftreten oder chronisch werden und verschiedene Bereiche der Wirbelsäule betreffen, vom unteren Rücken (Lendenbereich) bis hin zum oberen Rücken (Brustkorb) und Nacken.
Ursachen
- Muskel- oder Bandverletzungen durch unachtsame Bewegungen, falsches Heben oder Überlastung.
- Degenerative Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle, Arthrose oder Wirbelgelenkprobleme.
- Fehlhaltungen im Alltag, sitzende Tätigkeiten, langes Stehen oder repetitiven Bewegungen.
- Stress und Verspannungen können Schmerzen verstärken.
- Seltene, aber ernste Ursachen: Entzündungen, Infektionen, Frakturen, Tumore oder Rückenmarksveränderungen.
Symptome
- Schmerzen im betroffenen Bereich, oft dumpf oder stechend.
- Steifheit, eingeschränkte Beweglichkeit, Muskelverspannungen.
- Ausstrahlende Schmerzempfindung in Beine (Ischias) oder Arme.
- Verschlechterung der Schmerzen bei bestimmten Bewegungen oder Haltungen; Besserung im Ruhezustand möglich.
Diagnose
- Anamnese und körperliche Untersuchung.
- Bildgebende Verfahren: Röntgen, MRT oder CT bei Verdacht auf strukturelle Ursachen.
- Blutuntersuchungen bei Verdacht auf Entzündung oder Infektion.
Behandlung
- Akute Beschwerden: Ruhephasen mit moderater Belastung, Eis- oder Wärmeanwendung, Schmerzmittel (nach ärztlicher Empfehlung).
- Physiotherapie und gezielte Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Haltungen- und Ergonomie-Optimierung im Alltag (Arbeitsplatz, Schlafposition, Matratze/Kissen).
- Langfristige Maßnahmen: regelmäßige Bewegung, Rückenfreundliches Training (Kernstabilität, Dehnung, Moderates Ausdauertraining).
- In manchen Fällen: Injektionen, weiterführende therapeutische Optionen oder operative Eingriffe bei spezifischen Indikationen.
Selbsthilfe-Tipps
- Bewegung statt Schonhaltung: leichte, kontrollierte Übungen fördern Genesung.
- Auf richtige Hebetechniken achten: Knie beugen, Rücken gerade halten.
- Arbeitsplatz ergonomisch gestalten: Monitor auf Augenhöhe, Sitzhöhe korrekt.
- Schlafposition: oft Seite oder Rücken mit einer geeigneten Matratze und Kissenlage.
- Regelmäßige Bewegung: etwa 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche plus Kräftigungsübungen.
Wann Arzt/Notaufnahme?
- Plötzliche, sehr starke Rückenschmerzen mit Fieber, Gewichtsverlust, Blasen- oder Mastdarmproblemen.
- Schmerzen nach Trauma (Sturz, Unfall) oder Verdacht auf neurologische Ausfälle (Taubheit, Lähmung).
- Anhaltende Schmerzen über mehrere Wochen trotz Selbsthilfe.