Schüler der Oberschule Holzminden erleben einen Schnupper–Workshop
In den Sommerferien bietet die Stadtbücherei Holzminden einen Theaterworkshop an, zu dem alle Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren herzlich eingeladen sind. Gefördert wird das Projekt von „Startklar in die Zukunft“ und ist für alle Teilnehmer kostenfrei. Vom 8. bis 12. August wird zusammen mit Theaterpädagogen ein gemeinsames Stück entwickelt und erprobt, Bühnenbilder erschaffen und Requisiten gestaltet. Am Nachmittag und Abend des 12. August wird es schließlich eine öffentliche ca. 30minütige Aufführung im Park in der Nähe des Unteren Teiches geben – ganz so wie beim traditionellen Theaterfestival, das alle 2 Jahre am Pfingstwochenende in der Stadt Holzminden stattfindet.
Um dieses Projekt näher kennen zu lernen, den Jugendlichen eine Idee zu geben und sie für das Theaterspielen zu begeistern, fand nun ein Workshop mit dem künstlerischen Leiter der Aktion, Norbert Busschers, in der Oberschule Holzminden statt. In der Aula der Schule gab es zunächst eine kurze Vorstellungsrunde: Heike Leupold ist die Leiterin der Stadtbücherei Holzminden und übernimmt die organisatorische Leitung des Straßenfestivals Holzminden. Norbert Busschers ist holländischer Herkunft und arbeitet als ausgebildeter Schauspieler und Regisseur. Er spielt Theater im öffentlichen Raum und führt Regie bei noch zu gestaltenden oder Endregie bei bereits bestehenden Produktionen. Zusammen mit einer Kollegin wird er mit den Jugendlichen in den Sommerferien arbeiten und mit ihnen gemeinsam ein Stück entwickeln.
„Alle sind gleich wichtig – es gibt keine Hauptrollen – das gemeinsame Projekt steht im Vordergrund“. Mit diesen Worten lädt Herr Busschers die Schüler schließlich dazu ein, das Theaterspielen konkret zu erfahren. In ersten Konzentrationsübungen lernen die Jugendlichen, zunächst sich gegenseitig wahrzunehmen und aufeinander zu achten. Unter der Prämisse „Habe deinen Mitspieler immer im Blick!“ gilt es in einer bestimmten Reihenfolge, einen Ball von einem Partner zu fangen und zum immer demselben Mitspieler zu werfen. In einer nächsten Übung begegnen sich die Schüler wortlos und kommunizieren nur über die eigene Körpersprache. Ob hochnäsig, aggressiv oder freundlich – vielen Schülern macht es sichtlich Spaß, einen bestimmten Charakter ohne Worte zu performen. Doch es wird auch klar: Es gehört viel Konzentration und Übung dazu, um miteinander in Verbindung zu kommen, um miteinander Theaterspielen zu können.
Nach 90 Minuten gipfelt der Kennlern-Workshop in einer gemeinsamen Abschlussrunde. Ob Mobbing, Umweltzerstörung oder Rassismus – mögliche Themen für das gemeinsame Projekt werden überlegt und abschließende Fragen der Schüler geklärt. Die ersten Jugendlichen lassen sich an diesem Vormittag sichtlich begeistern und freuen sich auf die Woche im August, wenn es heißt „Straßentheater goes Jugend“.