Gemeinsam erinnern und neu anfangen

Schüler der Oberschule Holzminden feiern ihren Abschlussgottesdienst

Das Schuljahr geht langsam zu Ende, die Abschlussprüfungen sind geschafft und die letzten Schultage für die Abschlussjahrgänge des Haupt- und Realschulzweiges gezählt. Am letzten Präsenztag wird nun ein gemeinsamer Gottesdienst in der St. Josef Kirche in Holzminden gefeiert. Gleich zu Beginn erklingt laut der Gospelchor „Oh Happy Day“ von Edwin Hawkins und stimmt Schüler, Lehrer und Eltern auf den ökumenischen Wortgottesdienst ein. „So gut, dass wir zusammen hier sein können – in Gemeinschaft wollen wir uns an gute und schlechte Zeiten erinnern und den Neuanfang wagen“, mit diesen Worten begrüßt der Pfarrer Roland Herrmann die Schulgemeinschaft der Oberschule Holzminden. Und das tun die Absolventen schließlich: In vorbereiteten Standbildern erinnern sie sich an die schwierigen Zeiten, die hinter ihnen liegen – Homeschooling, Maskentragen, Leistungsabfall – die Corona Pandemie war eine sehr prägende Zeit. Doch auch gute Momente bleiben in Erinnerung: entstandene Freundschaften in den letzten Schuljahren, gemeinsame Feiern und Klassenfahrten – viele positive Augenblicke wollen nicht vergessen werden. Das Lied „Die Reise“ von Max Giesinger greift den Gedanken schließlich auf und es wird deutlich „So laufen die Jahre – Zeit vergeht im Rückspiegel so schnell – wir starten von vorne…“ .

Und sicherlich sind es gerade auch die schweren Zeiten, die unser Leben prägen,  die uns bereichern und uns zu dem machen, was wir sind. Es ist eine sehr mutmachende Geschichte, die der Absolvent Reimund Junior den Feiernden mit auf den Weg geben möchte – ein Text, der sich auf den Brief des Petrus (5.10)bezieht. Reimund Junior erzählt von einem Schiffbrüchigen, der nach kräftezehrenden Jahren auf einer einsamen Insel seine Hütte durch ein loderndes Feuer verliert. Doch gerade die aufgestiegene Rauchwolke ist seine Rettung – er wird von einem vorbeifahrenden Schiff bemerkt und endlich gerettet. „Gegenwärtige Prüfungen bereiten dich vielleicht auf etwas vor, das du nie erwartet hättest.“

Auch der Pfarrer findet eindrückliche Worte und lädt zum Abschluss alle dazu ein, den bisherigen Weg fortzuführen, das Prägende anzunehmen und darauf zu vertrauen, dass da jemand ist, der uns immer begleitet. „Gute und schlechte Zeiten gehören dazu – Gott ermöglicht allen immer wieder einen Neuanfang.“ Eine schöne Idee der Schüler rundet den beeindruckenden Gottesdienst ab: Alle Teilnehmer erhalten an der Kirchentür ein kleines gläsernes Kleeblatt – Symbol für Glück und Segen auf dem weiteren Lebensweg.

Schüler*innen erinnern sich im gemeinsamen Gottesdienst an gute und schlechte Zeiten