Die Oberschule Holzminden besucht das Figurentheater in Northeim

Geschichten lesen, Texte schreiben, die Rechtschreibung üben, die Sprache untersuchen – dies alles sind wesentliche und sehr wichtige Bestandteile eines jeden Deutschunterrichts. Doch es gibt noch mehr: ein weiteres besonderes Anliegen des Faches ist darüber hinaus, den Schülern die Teilnahme am kulturellen Leben zu ermöglichen. Sie sollen auf die Angebotsvielfalt kultureller Einrichtungen vorbereitet, die Auseinandersetzung mit entsprechenden Themen und Fragestellungen soll gefördert werden.

Was pandemiebedingt eine lange Zeit jedoch sehr eingeschränkt war, ist nun endlich wieder möglich. Und so machen sich die drei sechsten Klassen der Oberschule Holzminden auf den Weg und besuchen das „Theater der Nacht“ in Northeim. Der Schulvormittag startet – ganz anders als gewohnt – am Bahnhof Holzminden und gemeinsam fahren die Schüler mit ihren Klassenlehrern und Begleitlehrkräften mit dem Zug nach Northeim. Nach einer kurzen Frühstückspause auf dem Spielplatz und einem kleinen Spaziergang erreichen die Sechstklässler schließlich das verwunschene Haus. Sie erleben das Figurentheater „Die Lumpenprinzessin“ – erzählt wird das Stück von einer Künstlerin mit ganz vielen verschiedenen Puppen. Gebannt verfolgen die Schüler die Geschichte von dem kleinen indischen Mädchen Sara, das in Kriegszeiten ihren Vater verliert und ihr eigenes Schicksal tapfer in die Hand nehmen muss. Das Publikum wird eingeladen, zu staunen und mitzudenken. Die Fantasie der Kinder wird angeregt und es bleibt Platz für eigene Interpretationen und Identifikationen. Gerade in einer Zeit der Reizüberflutung und des zunehmenden Medienkonsums bietet ein solches Theaterstück Raum, sich auf eine Geschichte einzulassen. Die Kinder sind mehr oder weniger mitten im Geschehen und durch das gemeinsame Erleben mit anderen Kindern – sie hoffen, lachen und bangen gleichzeitig – wirken die sinnlichen Eindrücke intensiver und nachhaltiger. „Es war so spannend – ich war ganz weit mit weg…“, so die eindrücklichen Worte einer Sechstklässlerin nach der 90minütigen Vorstellung.

Bevor die drei Klassen sich schließlich am späten Vormittag auf den Rückweg machen, bleibt noch etwas Zeit. In kleinen Gruppen machen sich die Schüler auf den Weg, schauen sich in der Stadt Northeim um, essen ein Eis und genießen die Sonne. Die einhellige Meinung: Eine sehr gelungene Abwechslung zum alltäglichen Unterricht im Schulgebäude.