Präventionsprojekte an der Oberschule Holzminden
„Und dann beginnt die Sucht…“ Unter diesem Motto finden zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres in den Stufen 6-8 und 10 Präventionsprojekte zu den Themenbereichen „Medien“, „Alkohol“ und „Cannabis“ statt. Entwickelt wurde die suchtpräventive Aufklärungsarbeit von der Fakultät Soziale Arbeit der HAWK Holzminden in Kooperation mit dem Caritasverband für den Kreis Höxter – insbesondere mit der Beratungsstelle Brakel. Kinder und Jugendliche sollen zum Nachdenken angeregt werden, das eigene Verhalten reflektieren und erkennen, wie sie selbst vorbeugend etwas gegen eine eventuelle Suchtsituation tun können. Joanna Hundertmark und Leon Kröger studieren „Soziale Arbeit“ im 5. Semester. Sie durchliefen im Rahmen ihres Studiums 4 „Kofferschulungen“ und führen nun informativ und spielerisch in jeweils 4 Schulstunden die Schülerinnen und Schüler an die Themen heran und machen auf die großen Gefahren aufmerksam.
„Hattest du heute eigentlich schon dein Handy in der Hand?“ Mit dieser Frage eröffnen die Studenten den Medien-Präventionstag in einer siebten Klasse. In einer ersten Kennenlernrunde findet gleich zu Beginn des Tages ein angeregter Austausch über das eigene Medienverhalten statt. Mit dem sich anschließenden Spiel „Reise durchs Web“ – in Anlehnung an das bekannte Spiel „Die Reise nach Jerusalem“ – erfahren die Siebtklässler zunächst weitere Medien – Gewohnheiten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. In einem nächsten Schritt gilt es das Medienverhalten fiktiver Personen von „normal“ bis „sehr problematisch“ einzustufen. Es zeigen sich zum Teil sehr unterschiedliche Meinungen und es entsteht eine sehr lebhafte Diskussion etwa darüber wie lange die tägliche Zeit an der Spielkonsole, am Handy oder aber vor dem Fernseher sein sollte. Und bei einigen entsteht eine erste Nachdenklichkeit… Im weiteren Verlauf des Vormittages gilt es nun den Weg in eine mediale Abhängigkeit nachzuvollziehen. In Kleingruppen bringen die Schülerinnen und Schüler hierfür Bilder in die richtige Reihenfolge, sie diskutieren die einzelnen Schritte und tauschen sich über die Gefahren von Instagram, Online – Spielen und Co. aus. Der Lerngruppe wird deutlich, wie schnell eine Abhängigkeit entstehen kann und gemeinsam wird nach Ursachen, Gründen und Hilfen für Betroffene gesucht. Das sich anschließende Jeopardy Spiel liefert am späten Vormittag den Schülerinnen und Schülern noch einmal mediales Hintergrundwissen. So wussten zum Beispiel viele nicht, dass es seit 2018 an allen Schulen Frankreichs ein generelles Handyverbot gibt. Mit welchen Tricks und Verlockungen in der App-Entwicklung gearbeitet wird, spüren die Schüler schließlich noch einmal in Kleingruppen nach. Sie bekommen die Aufgabe, eine eigene App zu entwickeln, die ein hohes Suchtpotenzial für ihre Nutzer haben soll.
„Ich chatte einfach zu viel“, so die kleinlauten Worte einer Siebtklässlerin am Ende des Vormittages. In der Reflektion mit den Jugendlichen zeigt sich wieder, wie wichtig solche Projekte im Rahmen des Schulalltages sind. Die Schulgemeinschaft freut sich über die insgesamt sehr informativen und anregenden Vormittage an der Oberschule Holzminden. Nach Beendigung der Praktika werden die Präventionstage Anfang März schließlich auch im neunten Jahrgang stattfinden.